Showdown im Dreikampf um Rang drei: Hansa braucht Sieg und viel Hilfe
Der Dreikampf um Relegationsrang drei in der 3. Liga tritt in die entscheidende Phase. Hansa Rostock braucht am Sonnabend einen Sieg bei Hannover 96 II. Zudem müssen die Konkurrenten 1. FC Saarbrücken und Energie Cottbus patzen.
Von einem schönen Wochenende konnte keine Rede sein. Der restliche Sonnabend war nach der 1:3-Heimniederlage gegen Energie Cottbus sowieso dahin. Und auch am Sonntag trübten die Gedanken an den Rückschlag im Aufstiegsrennen erheblich die Stimmung. "Es hat zwei Tage gedauert, weil es schon tief saß. Es war kein Spiel, das man so einfach abschüttelt", sagte Hansa-Coach Daniel Brinkmann am Donnerstag vor dem Saisonfinale.
Wäre dem besten Heimteam der Dritten Liga der Sieg gegen Cottbus gelungen, würden die Mecklenburger nun am Sonnabend (13.30 Uhr, im NDR Livecenter) als Dritter mit einem Punkt Vorsprung auf Saarbrücken in den letzten Spieltag gehen und mit einem Sieg beim schon als Absteiger feststehenden Hannover 96 II den Relegationsrang sicher haben.
Stattdessen haben die Ostseestädter nun von den drei verbliebenen Anwärtern als Tabellenfünfter die schlechteste Ausgangslage.
Rostock hilft nur ein Sieg in Hannover
Bei jeweils zwei Punkten Rückstand auf Saarbrücken (gegen Borussia Dortmund II) und Cottbus (gegen den FC Ingolstadt 04) hilft dem Brinkmann-Team nur ein Sieg, im schlechtesten Fall muss der sogar hoch ausfallen. Die Saarländer und die Lausitzter haben zudem den Vorteil eines Heimspiels am 38. Spieltag.
"Ich habe nach der Niederlage gegen Cottbus dann trotzdem versucht, einen positiven Blick auf das Ganze zu werfen. Wir haben am letzten Spieltag immer noch eine Chance", sagte der Hansa-Coach.
Unterhaching und Osnabrück als Vorbilder
Er habe seinen Spielern einige Beispiele dafür gegeben, was im Fußball alles noch passieren kann, wenn fast keiner mehr daran glaube, so Brinkmann. "Vor vielen Jahren ist Bayern München dank Unterhaching noch Meister geworden, vor zwei Jahren dank Mainz 05. Und dann gab es ja auch noch dieses Aufstiegsszenario beim VfL Osnabrück. Die lagen am letzten Spieltag bis zur letzten Minute mit 0:1 zurück und haben noch mit 2:1 gewonnen und sind aufgestiegen."
So etwas Ähnliches könne es doch auch jetzt wieder geben, so Brinkmann: "Es ist wichtig, dass man positiv bleibt, dass man positiv denkt. Nur so kannst du etwas erreichen. Wir glauben daran!"
Auswärtstickets heiß begehrt
Für ausreichend Unterstützung ist in jedem Fall gesorgt. Die 6.800 Tickets, die Hannover 96 dem FC Hansa zur Verfügung gestellt hat, gingen alle in Windeseile weg. Und es ist davon auszugehen, dass sich darüber hinaus noch weitere Anhänger auf den nicht allzu weiten Weg in die niedersächsische Landeshauptstadt machen werden.
Er werde sich während der Begegnung auch über die Zwischenstände in Saarbrücken und Cottbus informieren lassen, verriet Brinkmann. "Normalerweise bin ich kein großer Freund davon. Aber es könnte Konstellationen geben, bei denen es wichtig ist, wie es auf den anderen Plätzen aussieht. Das wirkt sich dann auch auf unsere Art der Wechsel aus", erklärte der 39-Jährige.
Brinkmann denkt an mehr Offensivspieler in der Startelf
Eine offensive Anfangsformation ergibt sich fast zwangsläufig. Schließlich muss der FC Hansa das Maximum mit einem hohen Sieg bei 96 herausholen. Brinkmann: "Ich mache mir Gedanken, ob es sinnvoll ist, den einen oder anderen Offensivspieler mehr aufzustellen."
Es müssen Tore her, und dann braucht es viel Hilfe von Dortmund II und dem FC Ingolstadt. Kommt all das zusammen, könnte der Coach seine Reihe der spektakulären Wenden am letzten Spieltag um ein frisches Beispiel ergänzen.
Allerdings würde er auch einen vierten Platz als Erfolg werten: "Weil es die direkte Teilnahme am DFB-Pokal ermöglichen würde." Die Chance dazu hätten die Rostocker allerdings auch mit einem Sieg im Landespokalfinale am 24. Mai (14.30 Uhr) im Warener Müritzstadion gegen den Verbandsligisten SV Pastow.
Mögliche Aufstellungen:
Hannover 96 II: Stahl - Niklaus, Uhlmann, Wallner, Matsuda - Westermeier, Aseko Nkili - Ndikom, Abdullatif - Busch, Sulejmani
Hansa Rostock: Uphoff - Gebuhr, Gürleyen, Rossipal - Mejdr, Ruschke - Dietze, Schuster - Lebeau, Fröling - Haugen
